Psychologie oder Soziale Arbeit?
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Soziale Arbeit und Psychologie sind Studiengänge, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Dies hat auch mit den Beschäftigungsaussichten für Absolventen mit einem Abschluss in einer der beiden Wissenschaften zu tun -sie sind für beide gleichermaßen gut.
Trotz der grundsätzlichen Unterschiede gibt es auch eine Vielzahl von Überschneidungen in den Studieninhalten beider Fächer, und auch bei den Tätigkeitsfeldern berufstätiger Psychologen und Sozialarbeiter gibt es viele Berührungspunkte.
Nicht wenige Studierwillige ziehen daher beide Studiengänge in Betracht. Gilt dies auch für dich? Dann werden dir die folgenden Informationen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
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Was macht ein Psychologe?
Die Psychologie gehört wie die Naturwissenschaften zu den empirischen oder den Erfahrungswissenschaften. Das ist zunächst eine Aussage über die Methoden, deren sich die Psychologie bedient (infolgedessen sind auch Experimente und Statistik teil des Psychologiestudiums). Ihr Gegenstand aber sind das Erleben, Verhalten, und das Bewusstsein des Menschen. Die darüber gewonnenen Kenntnisse befähigen Psychologen, in einer Vielfalt von Berufsfeldern tätig zu werden.
Viele Psychologen arbeiten im Gesundheitswesen, vor allem in Krankenhäusern und Kliniken oder der eigenen Psychotherapie-Praxis (aber nur dann, wenn die klinische Psychologie auch Bestandteil deines Studiums war).
Zwar ist nicht abschließend geklärt, ob psychische Erkrankungen tatsächlich zugenommen haben, sicher aber ist, dass es einen Bewusstseinswandel gegeben hat und die Herausforderungen, die durch psychische Belastungen entstehen, besser erkannt und offener angegangen werden.
Besonders beliebt ist das Psychologie Studium an der HS Fresenius. Nicht zuletzt deshalb, weil es keinen NC gibt. Mehr dazu findest du auf der Webseite der Fresenius unter: www.hs-fresenius.de
Als Folge davon gibt es heute einen größeren Bedarf an Psychologen im Gesundheits- und anderen Bereichen als dies früher der Fall war. Ein weiterer Tätigkeitsbereich im klinisch-psychologischen Umfeld ist die Arbeit von Psychologen in Beratungsstellen für Jugendliche, Familien oder Paare mit dem Ziel, Hilfestellungen in Krisen- und Konfliktsituationen zu geben.
Der Umgang mit psychischen Problemen und Konflikten ist aber nur ein Faktor innerhalb des breiten Spektrums von Berufsbildern für Psychologen, denn in vielen ihrer Tätigkeitsbereiche geht es nicht oder zumindest nicht schwerpunktmäßig um psychische Fehlentwicklungen oder Störungen, sondern um Beratung und Prävention oder einfach darum, psychologische Kenntnisse allgemein nutzbringend einzusetzen.
Arbeits- und Organisationspsychologen beispielsweise kümmern sich in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung um Dinge wie Mitarbeiterauswahl oder um die Motivation des schon vorhandenen Personals.
Zudem können sie Vorschläge zur Verbesserung von Arbeitsabläufen einbringen oder präventiv tätig werden, um psychische Belastungen schon im Vorfeld zu reduzieren oder zu vermeiden.
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Auf dem Gebiet von Forschung und Lehre arbeiten Psychologen oft an Hochschulen oder wissenschaftlichen Instituten. Neben der Lehrtätigkeit führen Psychologen in diesem Bereich auch oft empirische Untersuchungen durch und publizieren in Fachzeitschriften.
Aber auch eine Beschäftigung in der Verwaltung oder der freien Wirtschaft kann mit Forschungsarbeit einhergehen und eine Lehrtätigkeit außerhalb von Hochschulen ist in verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung möglich.
Ein weiterer Bereich, in dem eine signifikante Zahl von Psychologen arbeitet, ist der von Marketing, Markt-, Meinungs- und Konsumentenforschung. Auch hier kommen ihnen nicht zuletzt wieder ihre Kenntnisse statistischer und experimenteller Methoden zugute.
Zu den Gegenständen, mit denen sich Psychologen hier befassen sind z.B. Imagestudien, die Entwicklung von Kundenbindungssystemen, die Durchführung von Meinungsumfragen etc.
Damit sind einige wesentliche Arbeitsbereiche von Psychologen ohne den Anspruch auf Vollständigkeit benannt. Gerade Berufstätige, die sich Spezialkenntnisse in einem der vielen Anwendungsfächer der Psychologie erworben haben, finden noch viele weitere mögliche Arbeitsfelder vor.
Was macht ein Sozialarbeiter im Vergleich zum Psychologen?
Sozialarbeiter erhalten heute ihre Ausbildung in den meisten Fällen durch das Studium der Sozialen Arbeit (mehr dazu unter: www.soziale-arbeit-fernstudium.com), mit dem Abschluss Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (B.A.) nach dem Bachelor- und Sozialarbeiter/Sozialpädagoge (M.A.) nach dem Masterstudium.
Während Soziale Arbeit und Sozialpädagogik früher verschiedene Studiengänge waren, ist das allgemeine Verständnis heute so, dass die Soziale Arbeit die Sozialpädagogik einschließt.
Sozialpädagogen als die speziellere Berufsgruppe befassen sich vornehmlich mit Kindern, Jugendlichen und Familien und den sozialen Problemfeldern, die in diesem Umfeld entstehen. Sozialarbeiter im weiteren Sinne sind beispielsweise auch auf Feldern wie der Senioren-, Behinderten- und Flüchtlingssozialarbeit tätig.
Sozialarbeiter und Sozialpädagogen insgesamt arbeiten mit der Zielsetzung das Wohlergehen -insbesondere von gesellschaftlich benachteiligten- Menschen zu verbessern, um so eine möglichst selbständige und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe für diese herbeizuführen.
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Sozialarbeiter werden besonders in der Flüchtlingsarbeit gesucht
Vor allem die Flüchtlingssozialarbeit ist in den vergangenen Jahren als Tätigkeitsbereich für Sozialarbeiter hervorgetreten. Da viele der Asylbewerber im Land verbleiben und immer noch neue -wenn auch mittlerweile deutlich weniger- hinzukommen, wird hier noch auf absehbare Zeit Bedarf an Fachkräften aus der Sozialarbeit bestehen. Dies zeigt auch das umfangreiche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot in diesem Bereich.
Aber auch die demografische Entwicklung spielt eine Rolle im Hinblick auf Beschäftigungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter. In Zukunft dürfte die Altenarbeit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Einige weitere mögliche Tätigkeitsfelder für Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen, die bisher noch nicht explizit angesprochen wurden, sind die Erwachsenenbildung, Soziale Gruppenarbeit, Coaching, Betreutes Wohnen, Streetwork, Psychosoziale Beratung, Schulsozialarbeit etc.
Ein Beruf, der die Schnittmenge mit der Psychologie unterstreicht, ist der des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Diese Ausbildung steht sowohl Master-Absolventen der Sozialen Arbeit wie der Psychologie offen.
Psychologie oder Soziale Arbeit: Fazit
Objektive Vorteile einer Tätigkeit als Psychologe gegenüber der eines Sozialarbeiters (oder umgekehrt) lassen sich kaum ausmachen. Die Arbeitslosenquote zum Beispiel ist für beide Berufsgruppen mit einem Wert jeweils um 2% niedrig und die Beschäftigungsaussichten sind bis auf Weiteres sowohl für Psychologen als auch Sozialarbeiter gut.
Für Psychologen, weil der Stellenwert psychologisch-klinischer Praxis als auch die Nutzung psychologischer Kenntnisse im präventiven Bereich zugenommen hat und der interdisziplinäre Charakter der Psychologie beziehungsweise vieler ihrer Teilbereiche Psychologen eine große Bandbreite an Betätigungen eröffnet.
Sozialarbeiter wiederum profitieren von großem Bedarf in Teilbereichen wie der Flüchtlingsarbeit, aber auch von der Tatsache, dass sich viele ältere Arbeitnehmer unter den Sozialarbeitern befinden, die zu ersetzen sind, wenn sie in absehbarer Zeit aus dem Berufsleben ausscheiden.
Als Sozialarbeiter findest du schneller einen Job
Am ehesten kann noch darauf verwiesen werden, dass Sozialarbeiter weniger als Psychologen auf einen Master-Abschluss angewiesen sind, um sich mit Erfolgsaussichten auf ein Jobangebot bewerben zu können.
Allerdings kann dem entgegengehalten werden, dass Psychologen im Durchschnitt ein etwas höheres Gehalt beziehen als Sozialarbeiter.
Für die Entscheidung zwischen den Studiengängen wird also in erster Linie die persönliche Situation den Ausschlag geben. Zunächst einmal das Interesse an den Studieninhalten, dann aber besonders die Frage, ob man sich in einem der oben aufgeführten Berufsfelder (oder bei einer ähnlichen Tätigkeit) wiederfindet.
Mach ein Praktikum!
Keine schlechte Idee für Unentschiedene ist ein Praktikum in einem der Bereiche oder Gespräche mit Psychologen oder Sozialarbeitern, die schon auf einige berufliche Erfahrung zurückgreifen können. Dann gibt es auch noch die Beratungsangebote der Hochschulen. Wenn schließlich die Informationsphase abgeschlossen ist, dann stehen jedenfalls die Chancen gut, dass die Wahl, egal, wie sie ausfällt, günstige Perspektiven bietet.
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