Unterschied zwischen Psychologe, Psychotherapeut und Psychiater
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Die Bezeichnungen Psychologe, Psychotherapeut und Psychiater benutzen viele Personen synonym. Dabei bestehen zwischen diesen Berufsgruppen einige Unterschiede.
Zwar haben alle mit der psychologischen Betreuung und Behandlung zu tun, dennoch solltest du dir die Unterschiede zwischen diesen Berufen bewusst machen, wenn du dich beispielsweise für ein Psychologie-Fernstudium, oder Studium interessierst. Die Unterscheidung ist dabei im Grunde aber recht einfach.
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1. Der Beruf des Psychologen
Eines vorweg: Alle drei Berufsbezeichnungen sind rechtlich geschützt und damit ist eindeutig festgelegt, was sie inhaltlich bedeuten. Demnach ist ein Psychologe jemand, der ein Studium oder Fernstudium der Psychologie erfolgreich absolviert hat.
Bereist mit einem Bachelor kannst du damit den Titel Psychologe oder Psychologin führen. Natürlich berechtigt auch der Masterabschluss hierzu.
Wichtig ist, dass du als Psychologe keine psychischen Krankheiten behandeln darfst. Dafür musst du eine Psychotherapeutenausbildung machen. Ein Master in Psychologie berechtigt dich aber zu einer solchen Ausbildung, solange die klinische Psychologie ein Teil des Studiums ist!
Ohne die klinische Psychologie als Bestandteil im Bachelor und Master Studium ist die Ausbildung zum Psychotherapeuten nicht möglich!
Viele Psychologen gehen aber gar nicht den Weg einer Therapeutenausbildung, sondern suchen sich ein anderes Aufgabengebiet. Die Einsatzmöglichkeiten eines Psychologen sind dabei ausgesprochen vielfältig.
In der Wirtschaft kannst du als Psychologe beispielsweise im Marketing und der Werbung, im Personalmanagement oder auch in der Unternehmensberatung, im Coaching oder der Arbeitnehmervermittlung tätig sein.
Ein weiteres Aufgabengebiet findest du bei Beratungsstellen oder im Gesundheitswesen. Eine Tätigkeit als Schulpsychologe oder Rechtspsychologe kommt ebenfalls infrage.
2. Der Beruf des Psychotherapeuten
Der (psychologische) Psychotherapeut behandelt psychische Störungen und Erkrankungen. Diese Tätigkeit kannst du nur dann ausüben, wenn du nach deinem Bachelor noch einen Masterabschluss in Psychologie machst und nach deinem Master noch eine Therapeutenausbildung anschließt (die Klinische Psychologie muss dabei Teil des Studiums sein, was zum Beispiel an der Fernuni Hagen nicht der Fall ist).
Die Psychotherapeuten Ausbildung kostet zwischen 16.800 Euro und 25.250 Euro.
Diese geht noch einmal über mehrere Jahre und ist nicht gerade billig. Die strenge Ausbildung ist im Psychotherapeutengesetz vorgeschrieben und soll sicherstellen, dass du wirklich optimal für die Behandlung psychisch Erkrankter Menschen vorbereitet bist.
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Nach deiner Ausbildung zum Psychotherapeuten stellst du einen Antrag auf Approbation. Das ist die staatliche Erlaubnis, einen Heilberuf ausüben zu dürfen. Ist diese erteilt, darfst du Patienten beispielsweise in einer eigenen Praxis bei ihren psychischen Problemen betreuen. Du darfst dabei aber keine Medikamente verschreiben. Deine Therapieansätze sind nicht-medikamentöse Therapien, Übungen und Gespräche.
Als Psychotherapeut kannst du dich auch auf bestimmte Felder oder Zielgruppen spezialisieren. So gibt es Psychotherapeuten z.B für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Behandlung von:
- Angststörungen,
- Depressionen,
- Zwangsstörungen,
- Persönlichkeitsstörungen oder Sucht
sind Beispiele deiner möglichen Betätigung.
Der Beruf des Psychiaters
Im Gegensatz zum Psychologen und Psychotherapeuten hat der Psychiater in der Regel kein Psychologies Studium absolviert, sondern ein Studium der Medizin. Nach dem Medizinstudium musst du dich dann aber noch auf eine Facharzt-Ausbildung spezialisieren.
Hier steht auch der Bereich Psychiatrie oder Psychotherapie offen. Somit ist der Psychiater eigentlich korrekt ein Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie.
Als Arzt darfst du in diesem Zusammenhang auch Medikamente als therapeutische Maßnahme verschreiben.
Für den Psychiater stehen somit die körperlichen und medizinischen Gründe einer psychischen Erkrankung im Vordergrund. Die Behandlung psychischer Probleme findet in diesem Fall medikamentös statt. Eine Psychotherapie wird von Psychiatern in der Regel nicht angeboten. Neben der Behandlung psychischer Erkrankungen beschäftigen sich Psychiater auch mit der Erforschung dieser Krankheiten.
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Therapie aus mehreren Händen
In konkreten Behandlungsfällen arbeiten die verschiedenen Spezialisten aber meist eng zusammen. Beispielsweise kann eine psychische Störung mit Psychotherapie und mit Psychopharmaka behandelt werden.
Ein Psychotherapeut bietet dabei beispielsweise die Gesprächstherapie, die Medikamente werden von einem Psychiater verschrieben. Diagnose und Behandlung erfolgen somit in vielen Fällen von beiden Seiten.
Es gibt aber durchaus auch Psychiater, die eine psychotherapeutische Ausbildung haben, und Psychotherapeuten mit einem zusätzlichen medizinischen Hintergrund. Werden also beide Bereiche durch Studium und Ausbildung abgedeckt, kannst du auch durchaus beides sein.
In dem Fall kannst du sowohl psychotherapeutische Maßnahmen anbieten als auch geeignete Medikamente als unterstützende Behandlung verschreiben.
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Weitere verwandte Berufe
Neben den Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiatern gibt es weitere Berufe, die Überschneidungen mit einem der vorgenannten haben. Im medizinischen Bereich ist das beispielsweise der Neurologe. Ein Neurologe beschäftigt sich mit den Funktionen des Gehirns und der Nervenübertragung. Die meisten psychischen Erkrankungen sind auf Fehlfunktionen im Gehirn zurückzuführen.
Somit geben Neurologen hier einen Einblick aus Sicht der neurologischen Zusammenhänge im Gehirn, und Neurologen können daher als fachärztliche Unterstützung in der Behandlung psychisch Erkrankter hilfreich sein.
Weiterhin bieten dir viele Studiengänge aus dem sozialen Bereich oder dem Gesundheitswesen mehr oder weniger große Schnittmengen mit der Psychologie. In manchen Fällen gibt es auch Überschneidungen in den zukünftigen Aufgabenbereichen.
Sozialpädagogik, Soziale Arbeit (mehr auch unter: www.soziale-arbeit-fernstudium.com) und Studiengänge im Bereich Gesundheit sind hier typische Beispiele. Wenn du ein spezielles Aufgabenfeld im Blick hast, kann somit auch ein Studiengang außerhalb der Psychologie eine interessante Alternative sein.
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