Was ist Allgemeine Psychologie?

November, 2024

In deinem Psychologiestudium ist das Fach Allgemeine Psychologie ein interessanter Schwerpunkt, der die Grundlagenforschung der Psychologie abdeckt. Das ist allerdings nicht der Grund für den Begriff “Allgemein”. Hintergrund ist vielmehr, dass sich das Fach Allgemeine Psychologie mit den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten zur Wahrnehmung, dem Bewusstsein, dem Denken und Handeln der Menschen auseinandersetzt.

Diese Gesetzmäßigkeiten sollen in einer möglichst allgemeingültigen Form wissenschaftlich beschrieben und erklärt werden. In dieser Teildisziplin lernst du somit, welche psychischen Funktionen alle Menschen gemeinsam haben und wie diese ablaufen.

Was untersucht die Allgemeine Psychologie?

Um das Ziel zu erreichen, allgemeingültige Funktionen der menschlichen Psyche zu beschreiben und zu erklären, geht die Allgemeine Psychologie in viele diverse Bereiche hinein. Das geht von Denken und Emotionen über die Handlungskontrolle bis zur Wahrnehmung und dem Bewusstsein. Konkreter betrifft das beispielsweise allgemeine Aussagen zu den Fragen, wie das Gedächtnis funktioniert, wie Probleme gelöst werden, logische Denkprozesse ablaufen oder wie das Gehirn Kategorisierungen vornimmt.

Darüber hinaus wird auch der Wissenserwerb untersucht und wie Lernprozesse ablaufen. Hier heraus wurden beispielsweise die klassische und operante Konditionierung erstmals beschrieben und erklärt oder auch die Theorie des Beobachtungslernens entwickelt. Diese Konzepte sind heute wesentliche Bestandteile in anderen Spezialisierungen wie beispielsweise in der Klinischen Psychologie oder der Pädagogischen Psychologie.

Nicht zuletzt widmet sich die Allgemeine Psychologie auch der Sprache. Dabei interessiert nicht nur das Verstehen von Sprache, sondern auch das Anwenden und Nutzen von Sprache sowie die Entwicklung von Sprache unter psychologischen Gesichtspunkten.

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Verbindung zu weiteren Fächern der Psychologie

Neben der bereits erwähnten Klinischen Psychologie und Pädagogischen Psychologie, die Erkenntnisse aus der Allgemeinen Psychologie nutzen, bestehen vor allem zur Biologischen und Differenziellen Psychologie sowie der Entwicklungs- und Sozialpsychologie Anknüpfungspunkte und Überschneidungen.

Am Beispiel der Erforschung von Gedächtnisfunktionen wird das deutlich, die in diversen Fächern relevant ist. Auch die Forschungsweise mit einem Schwerpunkt auf Experimenten ist zwischen den Fächern ähnlich.

Die Allgemeine Psychologie entwickelte sich parallel mit anderen Fachrichtungen der Psychologie, die sich erst später voneinander absetzten. Die Grundlagen der Allgemeinen Psychologie und der daran angrenzenden Spezialisierungen liegen im 19. Jahrhundert. So führte am Ende des 19. Jahrhunderts Hermann Ebbinghaus das erste psychologische Gedächtnisexperiment durch. Er testete das Erinnerungsvermögen, indem seine Testpersonen sich an sinnfreie Inhalte erinnern sollten.

Typische Forschungsfragen der Allgemeinen Psychologie

Die 4 Grundsatzmodelle

Die heutige Forschung im Bereich der Allgemeinen Psychologie erstreckt sich auf alle Bereiche der grundlegenden Prozesse und Funktionen der menschlichen Erlebniswelt. Neben Experimenten ist auch die Entwicklung neuer Modelle wichtig, die grundlegende psychologische Komponenten erklären. Hier gibt es im Wesentlichen vier Grundsatzmodelle, die sich teilweise widersprechen.

In deinem Studium lernst du in der Allgemeinen Psychologie alle vier Modellwelten kennen. Das beginnt beim biopsychologischen Modell, das biologisch-physiologische Grundlagen als Basis zur Erklärung psychischer Prozesse setzt. Die zweite Modellwelt ist der behavioristische Ansatz, der menschliche Verhaltensweisen durch Umweltbedingungen und Lernprozesse zu erklären versucht.

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Beim kognitiven Modell stehen Informationsverarbeitungsprozesse des Gehirns im Fokus als Erklärungsansatz für menschliches Verhalten. Die vierte Modellwelt, die Evolutionspsychologie, adaptiert die Darwinsche Evolutionstheorie auf die Psychologie – hier spielen zum Beispiel soziale Kooperationen und Verträge eine Rolle.

Allgemeine Psychologie und die Auswahl des passenden Bachelor-Fernstudiums

Wie bereits oft erwähnt, ist es an einer normalen Uni in Deutschland fast aussichtslos einen Studienplatz für den Studiengang der Psychologie zu bekommen. Daher greifen immer mehr Interessenten auf Fernhochschulen zurück. Diese sind genauso wie normale Universitäten staatlich anerkannt und führen zu einem regulären Psychologie (B.Sc.) oder Psychologie (M.Sc.)

Alle Bachelor-Fernstudiengänge Psychologie (B.Sc.) oder Angewandte Psychologie (B.Sc.) haben Module, die sich mit der Allgemeinen Psychologie befassen. Die Auswahl der Fernhochschule und des Psychologie-Studienganges wird also kaum von der Allgemeinen Psychologie und ihrer Rolle im Curriculum abhängen.

Wenn aber auch die Allgemeine Psychologie regelmäßig als Teil der Studieninhalte in den Bachelor-Fernstudiengängen vorausgesetzt werden kann, so gilt dies für andere Bereiche der Psychologie nicht. Daher ist zu prüfen, ob die für die eigenen Interessen oder Berufswünsche relevanten Inhalte durch den jeweiligen Psychologie-Fernstudiengang abgedeckt sind.

Ein Beispiel dafür ist die Klinische Psychologie, die ein für den Beruf des Psychotherapeuten erforderlicher Bestandteil des Psychologiestudiums ist, zu der die Fernuni Hagen aber keine Module anbietet.

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