Psychologie und Meer – Mein Erfahrungsbericht
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Nach dem Abi hatte ich wenig Lust, meinen Klassenraum mit einem Hörsaal zu tauschen. Gerade in einem Fach wie Psychologie – das mich am meisten interessierte – waren die große Zahl von Studienanfängern und die Zulassungsbeschränkungen der Präsenz-Unis eher abschreckend.
Daher wollte ich ein wenig die Welt entdecken, reisen und einfach mal was anderes sehen.
Wichtig: Ich weiss, dass mein Erfahrungsbericht ein wenig speziell ist und nicht für jeden geeignet. Ich hoffe aber, dass er euch trotzdem motiviert.
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Erstmal Pause machen
Das Abiturzeugnis in der Tasche zu haben, war eine Erleichterung. Die Schulzeit war eine coole Sache, wenn man mit Freunden rumhängen konnte. Aber der Unterricht in der Klasse war immer etwas, das mir mal mehr, mal weniger auf die Nerven ging. Da wollte ich dann nicht gleich den Klassenraum gegen einen Hörsaal tauschen.
Dennoch, studieren wollte ich schon irgendwie. Psychologie kam mir da als erstes in den Sinn. Ausgerechnet, könnte man sagen. Aber auf BWL und Jura hatte ich noch weniger Bock.
Ich informierte mich dann ein wenig über die Unis und Hochschulen, wobei schon der NC dem sofortigen Beginn des Studiums an einer Präsenzuni entgegenstand (mehr dazu hier: Psychologie ohne NC studieren).
Mit einem 3,6 Abischnitt hatte man zwar eine mega geile Schulzeit, aber für ein Psychologie Studium dann doch nicht die besten Karten:).
Ich wollte reisen
Aber ich wollte ohnehin ein wenig die Welt sehen – das Ende der Schulzeit schien dafür der beste Zeitpunkt. Ein Jahr, vielleicht auch zwei, nach Australien, vielleicht ein bisschen Nord- und Mittelamerika dazu kennenlernen, das war ein reizvoller Gedanke.
Mit den angesammelten Wartesemestern konnte es danach ja immer noch studieren.
Also plante ich erst einmal meinen Auslandsaufenthalt – zumindest so weit, dass ich gemütlich abreisen konnte. Die Sache mit dem Studium ging mir trotzdem nicht aus dem Kopf, nicht zuletzt auch wegen dem Druck meiner Eltern.
Also suchte ich noch einmal nach einer Alternative und fand sie dann auch. Ein Fernstudium ist eine so naheliegende Lösung, wenn man einmal darauf gekommen ist.
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Fernuni Hagen vs. Privat
Die Fernuni Hagen ist günstig, bietet aber keine klinische Psychologie an
Wichtig: Ich werde euch hier keine Fernhochschule empfehlen. Die nehmen sich sowieso alle nicht wirklich viel. Im Grunde könnt ihr euch zwischen der staatlichen Fernuni Hagen, oder einer teureren privaten Fernuni, wie z.B der Euro FH oder PFH Göttingen entscheiden.
Wenn ihr nach eurem Studium die Ausbildung zum Psychotherapeuten machen wollt, fällt die Fernuni Hagen leider raus, da sie keine klinische Psychologie anbietet. Anders ist das an der PFH Göttingen, hier ist die klinische Psychologie Bestandteil des Bachelor und Master Studiums.
Tipp: Egal für welche Hochschule ihr euch entscheidet: Werft in jedem Fall einen Blick in die kostenlosen Studienbroschüren auf den Webseiten der Fernhochschulen und vergleicht vor allem die monatlich anfallenden Kosten in Ruhe miteinander:
PFH – Private Hochschule Göttingen Psychologie (B.Sc) ca. 12.554,00 Euro www.pfh.de
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Neu! IU Internationale Hochschule Psychologie (B.Sc) ab 209€/Monat Ohne NC Inkl. Klinische Psychologie www.iu-fernstudium.de
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APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft Psychologie (B.Sc) ca.11.952,00 Euro www.apollon-hochschule.de
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Europäische Fernhochschule Hamburg Psychologie (B.Sc) ca. 13.392 Euro www.eurofh.de
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Am Strand Psychologie studieren
Klausuren im Goethe Institut oder der Deutschen Botschaft schreiben
Für mein Psychologie Fernstudium habe ich mich dann ohne NC eingeschrieben. Pretty cool! Wo ich studierte, war dafür ebenso egal. Ich brauchte nur einen Internetzugang, um mir die elektronischen Unterrichtsmaterialien herunterzuladen, die Online-Hilfen zu nutzen, den Dozenten bei Fragen eine Mail zu schicken und die Webinare zu besuchen.
Australia here I come!
Für mich ging es dann erstmal nach Australien – Sonne, Strand und Meer. Den Laptop hatte ich immer dabei, konnte so nach Lust und Laune lernen. Wie erhofft, faszinierte mich die Psychologie, das Lernen machte Spaß, besonders in dieser Umgebung.
Die Klausuren habe ich entweder an einem Goethe-Institut oder der Deutschen Botschaft geschrieben.
Neben Sonnen, Baden und Studieren suchte ich mir auch einen Job. Genau genommen, waren es immer wieder neue, denn ich bin wie geplant viel gereist, bin mal ein paar Tage, mal einige Wochen an einem Ort geblieben.
Einen Job zu finden, war in Australien meistens kein Problem. So konnte ich mir dann auch Abstecher in die USA und nach Mexiko finanzieren um auch diese Länder ein bisschen kennenlernen.
Ein Fernstudium ist nichts für jeden
Die Motivation zum Studieren konnte ich mir dabei leider nicht immer erhalten. Das ist auch eine Sache die ich dir dringend ans Herz legen will. Ein Fernstudium schreibt sich nicht von alleine. Das ist Arbeit! Und ohne Disziplin kannst du es schnell wieder vergessen.
Daher habe ich mein Fernstudium auch nicht in der Regelstudienzeit beendet, sondern erst nach geschlagenen 4 1/2 Jahren.
Ich will dich nicht entmutigen, aber es hat einen Grund, warum die Fernuni Hagen eine Abbrecherquote von über 70% hat: www.zeit.de/2010/52/C-Fernuni.
Das liegt natürlich zum einen an den geringen Gebühren, aber ich kann nur aus eigener Erfahrungen sagen, dass man einen Bachelor im Fernstudium, egal ob Psychologie oder BWL nicht einfach mal so nebenbei macht.
Viele Fernhochschulen, wie z.B die PFH Göttingen, bieten dir die Möglichkeit an, dein Fernstudium kostenlos um ca 12-24 Monate zu verlängern.
Vom Traumstrand zum Wunschjob
Oder: Wer wagt und nicht mit dem Mainstram läuft gewinnt!
Ich war zwar immer mal wieder zu Hause, aber mit etwas Wehmut wurde mir schnell klar, dass ich mein Globtrotter leben nicht ewig weiterleben konnte. Und eigentlich hatte ich es auch satt auf Sellerie-Farmen in Australien zu arbeiten.
Die Suche nach dem ersten “richtigen” Job mit meinem Bachelor-Abschluss wollte ich auch unbedingt wieder in Deutschland angehen.
Ich bekam dann auch recht schnell ein Vorstellungsgespräch bei einer Unternehmensberatung. Als Psychologe zu einer Consulting-Firma zu gehen, war eine interessante Option – vielseitige, herausfordernde Aufgaben und eine Menge neuer Erfahrungen.
Mein Boss fand’s Mega!
Witzig fand ich auch, dass mein zukünftiger Chef direkt von meinem Lebenslauf angetan war. Wir wurden uns schnell einig und auch dank meiner Erfahrungen im Ausland erhielt ich eine durchaus verantwortungsvolle und vor allem von vielseitigen Aufgaben gekennzeichnete Position.
Etwas Besseres konnte mir nach dem Studienabschluss eigentlich nicht passieren – und ich wusste spätestens da, dass ich mit dem Fernstudium auch die richtige Entscheidung für meine berufliche Zukunft getroffen hatte.
Fazit: Wer wagt gewinnt
Ich lache mich heute noch kaputt, wenn Freunde um mich herum von ihrem Lebenslauf sprechen und wie wichtig dieser für einen guten Job sein soll. Auch kann ich mir das Grinsen nicht verkneifen, wenn es wieder eine Debatte gibt, wie anerkannt ein Fernstudium ist.
Fakt ist doch, dass ein Bachelor Abschluss, egal ob Vollzeit oder Fernstudium ein Bachelor-Abschluss ist. Nicht mehr mehr und nicht weniger.
Und Fakt ist auch, dass es viel zu wenige interessante Lebensläufe. Daher kann ich dir nur empfehlen: Mach dein Ding und wenn du wirklich Psychologie studieren willst, hast du 4 Möglichkeiten:
- Du bist ein richtig guter Schüler gewesen und bekommst direkt einen Studienplatz
- Du gehst an eine private Hochschule (z.B zur HS Fresenius)
- Du wartest bist du einen Platz bekommst
- Du machst deinen Bachelor im Fernstudium
It’s your choice!
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