Was verdient ein Psychologe wirklich?
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Psychische Krankheiten werden immer mehr als echte Krankheiten anerkannt. So waren im Jahr 2018 der Grund für 15% aller Krankschreibungen eine psychische Erkrankung. Und wer krank ist, braucht einen Arzt. Der Beruf des Psychologen ist leider auch deshalb immer populärer geworden. Es gibt eine große Nachfrage für psychologische Behandlungen, aber immer noch zu wenige Angebote; 6 Monate auf der Warteliste, gerade wenn man gesetzlich versichert ist, sind keine Seltenheit.
Wenn du also als Psychologe arbeiten willst, brauchst du dir um fehlende Patienten kaum Sorgen zu machen. Aber wie sieht es mit dem Gehalt aus? Was du als Psychologe wirklich verdienst hängt auch davon ab, ob du im öffentlichen Dienst tätig bist, oder in der freien Wirtschaft.
Sämtliche folgende Angaben beziehen sich auf das Bruttogehalt.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Im öffentlichen Dienst wirst du nach Tarif bezahlt (dem “TVöD”), es gibt 15 Entgeldgruppen (EG) und 6 Erfahrungsstufen, in denen du mit Zeit aufsteigst. Wenn du eine dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen hast, steigst du bei EG 5 ein (diese Stufe überspringst du als Psychologe natürlich). Mit einem Bachelorabschluss bist du schon bei EG 9 und mit einem Masterabschluss steigst du bei EG 13 ein.
Konkret in Zahlen heißt das:
- Mit einem Bachelor in EG 9 verdienst du im ersten Jahr etwa 2.586 EUR im Monat (ca. 31.000 EUR im Jahr)
- Mit einem Bachelor in EG 11 verdienst du im ersten Jahr etwa 3.022 EUR im Monat (ca. 36.250 EUR im Jahr)
- Im zweiten Jahr steigst du schon in die nächste Erfahrungsstufe auf und du bekommst monatlich etwa 300 EUR mehr.
- Mit einem Master (oder Diplom) in EG 13 verdienst du im ersten Jahr etwa 3.489 EUR im Monat (ca. 41.850 EUR im Jahr)
- In EG 14 sind es etwa 3.785 EUR und in EG 15 etwa 4.179 EUR im Monat (ca. 45.420 EUR und 50.150 EUR im Jahr)
Hier steigt das monatliche Gehalt im zweiten Jahr um etwa 400 EUR.
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Gehalt in der freien Wirtschaft
Im öffentlichen Dienst ist dein Gehalt also sehr fix. In der freien Wirtschaft sieht das anders aus. Hier hängt dein Gehalt von verschiedenen Faktoren ab. Allgemein solltest du schon während deines Studiums relevante Praktika gemacht haben, um sowohl beim Bewerbungsschreiben, als auch bei der Gehaltsverhandlung gute Argumente in der Hand zu haben.
Weitere wichtige Faktoren sind die Unternehmensgröße, die Branche und der Standort. Zum Beispiel fallen in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern die Gehälter höher aus, als in kleinen Unternehmen und zu den am besten bezahlenden Branchen gehören die Finanz-, Chemie-, und Pharmabranche.
Da das Gehalt von so vielen Faktoren abhängig ist, sind die folgenden Angaben Durchschnittswerte und sollen nur als Orientierung dienen.
Gehalt im Personalwesen:
Im Personalwesen wirst du als Berater am meisten verdienen.
Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 3.600 EUR monatlich (ca. 43.200 EUR im Jahr)
Nach mehreren Jahren Berufserfahrung kannst du dein Gehalt auf zwischen 4.350 EUR und 4.700 EUR monatlich steigern (zwischen ca. 52.200 EUR und 56.400 EUR)
Im Personalwesen im Bereich Recruiting / Personalmarketing musst du dich durchschnittlich mit weniger begnügen.
Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 3.300 EUR monatlich (ca. 39.600 EUR im Jahr)
Hier steigt dein Gehalt nach ein paar Jahren auf bis zu 3.750 EUR monatlich (ca. 45.000 EUR im Jahr)
Beispiel Arbeit mit Kunden:
Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den genauen Tätigkeitsfeldern.
Im Verkauf kannst du dich von anfangs etwa 3.500 EUR auf 4.350 EUR monatlich steigern (ca. 42.000 EUR und 52.200 EUR im Jahr)
Im Kundenservice sind es hingegen nur etwa 2.750 EUR monatlich bis, nach einigen Jahren, 3850 EUR monatlich (ca. 33.000 EUR und 46.200 EUR im Jahr)
Master und Promotion – warum sich das lohnt!
Wie bereits gezeigt, ist das Einstiegsgehalt bei Masterabsolventen höher. Auch bekommen sie gerade in der freien Wirtschaft einfacher eine Stelle und können leichter aufsteigen, während Bachelorabsolventen eher weniger zugetraut wird.
Wenn du vorhast in die Forschung zu gehen, solltest du auf jeden Fall eine Promotion in Betracht ziehen, vielleicht in Begleitung eines Forschungsprojekts.
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Mehr Gehalt als Psychotherapeut
Wenn du dich zum Psychotherapeuten hast weiterbilden lassen, wirst du wahrscheinlich erst einmal in einer Praxis angestellt sein. Auch hier wird meist nach Tarif bezahlt. Als Psychologischer Psychotherapeut oder als Kinder- und Jugendpsychotherapeut liegt dein Einstiegsgehalt bei etwa 2.800 EUR monatlich und steigt mit der Zeit automatisch auf bis zu 4.500 EUR monatlich (ca. 33.600 EUR und 54.000 EUR im Jahr)
Als Ärztlicher Psychotherapeut wirst du nach dem Tarifvertrag für Ärzte bezahlt. Dein Einstiegsgehalt hier liegt bei knapp 3.800 EUR monatlich und kann mit der Zeit auf bis zu 5.000 EUR monatlich steigen (ca. 45.600 EUR und 60.000 EUR im Jahr).
Selbstständig als Psychotherapeut arbeiten
Wenn du dich selbstständig machst, hängt dein Verdienst natürlich von deiner Steuerklasse, den Beiträgen für die Privatversicherung und der Anzahl deiner Patienten ab. Je nach Erfolg ist somit eine Gehaltsspanne von 2.000 EUR monatlich und 8.500 EUR monatlich möglich.
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